8. LEUCHTEN

8.1 BESTIMMUNGSGEMÄSSER GEBRAUCH

Regiolux-Leuchten dürfen nur mit Leuchtmitteln bestückt werden, die auf dem Typenschild und den Genehmigungsausweisen aufgeführt sind. Die Verwendung von anderen Lampen, wie auch LED oder T5-Adaptern, ist kein bestimmungsgemäßer Gebrauch und kann zu Funktionsbeeinträchtigungen und Gefahrensituationen führen. Im Rahmen unserer gesetzlichen Produktbeobachtungspflicht nach § 6 Abs. 4 des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) weisen wir ausdrücklich auf diese Gefahren hin. Im Schadensfall ist mit rechtlichen Problemen zu rechnen.

8.2 BESONDERE BETRIEBSBEDINGUNGEN

Leuchten sind einer Vielzahl von äußeren Einflüssen ausgesetzt. Unter Umständen kann dies erschwerte Betriebsbedingungen für die Leuchten bedeuten, welche sich z.B. auf die Lebensdauer der Leuchte und Lampen auswirken. Gegebenenfalls können solche Einflüsse zu Einschränkungen bis hin zum Verlust der Gewährleistung führen. Bezüglich der Auswirkungen solcher besonderen Betriebsbedingungen auf die Leuchten sollte der Hersteller befragt werden. Nachfolgend geben wir eine kurze Übersicht von ausgewählten Beispielen.

8.2.1 Netzversorgung

Regiolux-Leuchten sind für eine sinusförmige Wechselspannung von 230 V und 50 Hz ausgelegt (siehe Abs. 8.6). In abweichenden Fällen (z.B. Ausland) müssen die Betriebsgeräte an die tatsächlichen Werte der Versorgungsspannung angepasst werden. Aus diesem Grund ist auf die Auslegung des vorhandenen Netzes und dessen Werte/Toleranzen zu achten. Dies gilt auch bei Netzverunreinigungen. Insbesondere Überspannungen können im Extremfall zur Zerstörung von Komponenten führen. Störquellen sind, falls nötig in Abstimmung mit dem Energieversorgungsunternehmen, zu beseitigen.

8.2.2 Elektromagnetische Verträglichkeit

Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) umfasst sowohl die Störfestigkeit der Leuchten gegen externe Störquellen wie auch die Störaussendung auf Systeme außerhalb der Beleuchtung. Dazu sind in verschiedenen Normen entsprechende Grenzwerte definiert. Trotz Einhaltung dieser Grenzwerte kann es bei ungünstigen Betriebsbedingungen vereinzelt zu Störungen kommen (z.B. Radio- oder Funkübertragung). In solchen Fällen sollte die Störfestigkeit der Elektrogeräte geprüft werden. Mögliche Maßnahmen zur Störungsbeseitigung sind auch Vergrößern der Distanz zwischen Leuchte und Elektrogerät oder Ändern des Frequenzbandes der Signalübertragung.

8.2.3 Umgebungstemperatur

Regiolux-Leuchten sind für eine Umgebungstemperatur von 25°C ausgelegt (siehe Abs. 8.6.). Sollte in der Praxis die Umgebungstemperatur davon stark abweichen (z.B. Kühlhäuser, Werkhallen mit Prozesswärme), ist mit uns Rücksprache zu nehmen, inwieweit die ausgewählten Leuchten für die jeweiligen Temperaturbedingungen freigegeben werden können. Insbesondere der Betrieb bei erhöhten Umgebungstemperaturen kann zu Ausfällen, z.B. des elektronischen Vorschaltgerätes, führen (siehe Abs. 7.1.2.). Ggf. sind Spezialleuchten erforderlich.

8.2.4 Chemische Einflüsse

Umgebungen mit besonderen chemischen Stoffen in der Atmosphäre können vielfältige Auswirkungen auf Lampen, Leuchten und Beleuchtungsanlagen haben.

8.2.4.1 Resistenzen von Kunststoffen

Die Resistenz-Tabelle gibt eine Übersicht über die chemische Beständigkeit der wichtigsten im Leuchtenbau verwendeten Kunststoffe. Die Angaben der chemischen Resistenz beziehen sich auf eine Umgebungstemperatur von ca. 22° C.
Beim Reinigen der Wanne/Gehäuse empfiehlt es sich, eine schwache Lösung der geeigneten Mittel zu verwenden. Die Verwendung von chem. Reinigungsmitteln ist begrenzt möglich.

8.2.4.2 Resistenzen von elektronischen Bauteilen und LED

Chemikalien haben unter Umständen auch Einfluss auf elektronische Bauteile, Platinen und LED. Leuchten mit elektronischen Komponenten und Platinen können beispielsweise durch erhöhte Ammoniak-Konzentrationen in der Atmosphäre geschädigt werden.
Ebenso können LED auf chemische Einflüsse sensibel reagieren. Als kritisch gelten beispielsweise Atmosphären mit erhöhtem Anteil an Schwefelverbindungen oder Chloriden, die zu Eintrübungen, Verfärbungen und  einer Verringerung der Lebensdauer führen können.

Reinigungsmittel PMMA PC
Ajax beständig beständig
Alleskleber beständig mit Einschränkung
Dor beständig beständig
Fewa beständig beständig
Haarfestiger beständig beständig
Nagellack/Nagellackentferner nicht resistent nicht resistent
Perchloräthylen nicht resistent nicht resistent
Persil beständig mit Einschränkung
Plexiklar beständig beständig
Pril beständig beständig
Sidolin nicht resistent beständig
Silikonöl beständig beständig
Spüli mit Einschränkung beständig
Tri nicht resistent nicht resistent

 

Chemischer Stoff Polyester Acrylglas Polycarbonat
Aceton nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Aliphat.
Kohlenwasserstoffe
mit Einschränkung mit Einschränkung beständig
Alkohol bis 30 % beständig beständig beständig
Alkohol konzentriert mit Einschränkung nicht resistent nicht resistent
Ammoniak 25 % nicht resistent beständig nicht resistent
Akkumulatorensäure beständig beständig beständig
Anilin nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Aromat.
Kohlenwasserstoffe
mit Einschränkung nicht resistent nicht resistent
Äther mit Einschränkung nicht resistent nicht resistent
Äthylacetat (Ester) nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Benzin (Waschbenzin) beständig beständig beständig
Benzol nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Bier beständig beständig beständig
Blut beständig beständig beständig
Bromsäure nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Chloroform nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Chlorophenol nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Dieselöl, Rohöl beständig beständig mit Einschränkung
Dioxan beständig nicht resistent nicht resistent
Essigsäure bis 5 % beständig mit Einschränkung beständig
Essigsäure bis 30 % beständig nicht resistent mit Einschränkung
Glycerin beständig beständig mit Einschränkung
Glykol beständig beständig beständig
Glysantin beständig beständig beständig
Kohlendioxyd beständig beständig beständig
Kohlenmonoxyd beständig beständig beständig
Kalkmilch beständig beständig mit Einschränkung
Kochsalzlösung beständig beständig beständig
Ketone nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Lysol nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Meerwasser beständig beständig beständig
Methylenchlorid nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Methanol nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Metallsalze und ihre wässrigen Lösungen beständig beständig beständig
Natronlauge 2 % mit Einschränkung beständig nicht resistent
Natronlauge 10 % nicht resistent beständig nicht resistent
Petroläther beständig beständig mit Einschränkung
Pyridin nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Phenol nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Salpetersäure bis 10 % beständig beständig beständig
Salpetersäure 10 bis 20 % mit Einschränkung mit Einschränkung mit Einschränkung
Salpetersäure ab 20 % nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Salzsäure bis 20 % beständig beständig beständig
Salzsäure ab 20 % beständig beständig mit Einschränkung
Schwefelsäure bis 50 % beständig beständig beständig
Schwefelsäure bis 70 % beständig mit Einschränkung mit Einschränkung
Schwefelsäure ab 70 % nicht resistent nicht resistent nicht resistent
Schwefelige Säure bis 5 % mit Einschränkung mit Einschränkung nicht resistent
Schwefelwasserstoff beständig beständig beständig
Seifenlauge beständig beständig beständig
Soda beständig beständig beständig
Synth. Waschlauge beständig beständig mit Einschränkung
Terpentinöl beständig mit Einschränkung mit Einschränkung
Tetrachlorkohlenstoff beständig nicht resistent nicht resistent
Wasser bis 60° C beständig beständig beständig
Wasserstoffperoxyd bis 40 % nicht resistent nicht resistent mit Einschränkung
Wasserstoffperoxyd über 40 % nicht resistent mit Einschränkung mit Einschränkung
Xylol nicht resistent nicht resistent nicht resistent

 

8.2.5 Einbauleuchten

Voraussetzung für die Montage unserer Leuchten ist, dass die jeweilige Deckenkonstruktion das Gewicht der Leuchten aufnehmen kann und auch dafür geeignet ist.

8.2.6 Geräusche

Bitte beachten Sie, dass Leuchten zum einen durch Schallwellen zu Resonanz angeregt werden können. Des Weiteren können lampen- und betriebsgerätebedingt Geräusche von Leuchten ausgehen, außerdem können Wärmeausdehnungen bis zum Erreichen des Verharrungszustandes Geräusche verursachen. Sollen die Leuchten in Bereichen hoher Geräuschsensibilität (Tonstudios, Probenräume, Sakralräume, usw.) eingesetzt werden, bitten wir Sie vorher diesbezüglich Kontakt mit uns aufzunehmen.

8.3 LEUCHTENOPTIKEN UND DEREN ANWENDUNG

8.3.1 Central.Line.Optic

Bei der Central.Line.Optic handelt es sich um eine Doppel- oder auch Bi-LED-Linse die nach dem Totalreflektions-
Verfahren („total internal reflection“) kurz TIR-Prinzip arbeitet und somit extrem hohe Wirkungsgrade erlaubt. Die Spitzeneffizienz der Leuchtenlichtausbeute liegt bei bis zu 195 lm/W. Die präzise auf die Anwendung abgestimmte Linsenform sorgt für Bestwerte bei der Entblendung, nachgewiesen im UGR-Wert. Zum überzeugenden Erscheinungsbild trägt bei, dass die LED sehr dicht in einer Linie angeordnet sind und daher die Einzelpunkte zu einer Linie verschmelzen. Die daraus entstehende gleichmäßige Lichtverteilung mit seitlicher Randaufhellung verringert den Hell-Dunkel-Kontrast im Auge des Betrachters und vertieft den positiven Eindruck. Diese
Lichttechnik ist in den Ausführungen breit- (Abstrahlwinkel 95° rotationssymmetrisch), tief-breit- (C0 80° C90 75°) sowie tiefstrahlend (C0 25° C90 100°) verfügbar. Weitere Vorteile dieser Lichttechnik aus hochwertigem Acrylglas sind die schraubenfreie Befestigung, die leicht zu reinigende Oberfläche sowie die transparente IP54 Dichtung für Anwendungen bis IP54. Die Central.Line.Optic bedient vielfältige Anwendungen in den Bereichen Industrie, Logistik, Verkauf, Bildung und Büro.

8.3.2 Induividual.Lens.Optic

In der Kombination LED und Punktlinse sitzt die wirksame Fläche der Linse nur über den LED-Lichtpunkten selbst und nicht über die komplette Platine hinweg. Die Punktlinsen aus PMMA (Acrylglas) haben eine spezielle, lichttechnisch berechnete Struktur wobei das
Licht gezielt gerichtet, ausgekoppelt und verteilt wird. Punktlinsen stehen für eine besonders eff iziente Form der Lichtlenkung mit hohem Wirkungsgrad und optimierter Rundumentblendung. Die Lichtverteilung kann u.a. breit-, tief- und extrem tiefstrahlend (Hochregallagergang-Beleuchtung) sein. Auch eine Lichtverteilungskurve in doppelt asymmetrisch ist möglich. Letztere wird vorzugsweise in Verkaufsräumen wie Discountern oder Fachmärkten eingesetzt und ermöglicht über vertikales Beleuchtungsniveau eine gezielte Aufhellung der Waren beidseitig der Verkaufsgänge. Anwendungen der symmetrisch abstrahlenden Punktlinsen-Leuchten sind in der Industrie u.a. in Werk- und Lagerhallen zu fi nden. Im Erscheinungsbild der Leuchte bleibt die LED als sichtbarer Lichtpunkt erhalten.

8.3.3 Linear.Lens.Profil

Bei dieser Art Linse spricht man auch von refraktiven Linsen. Auch hier werden bereits vorwärtssteuende Nanopartikel eingesetzt.
Diese Linsenform aus PMMA (Acrylglas) wird vorrangig für die Lichttechnik von linearen LEDModulen verwendet. Linearlinsen haben eine spezielle, lichttechnisch berechnete Struktur wobei das Licht gezielt gerichtet, ausgekoppelt und verteilt wird. Linearlinsen stehen für eine besonders effi ziente Form der Lichtlenkung mit hohem Wirkungsgrad. Die Lichtverteilung kann u.a. breit-, tief- und extrem tiefstrahlend (Hochregallagergang-Beleuchtung) sein. Auch eine Lichtverteilungskurve in doppelt asymmetrisch ist möglich. Letztere wird vorzugsweise in Verkaufsräumen wie Discountern oder Fachmärkten eingesetzt und ermöglicht über vertikales Beleuchtungsniveau eine gezielte Aufhellung der Waren beidseitig der Verkaufsgänge. Anwendungen der symmetrisch abstrahlenden Linearlinsen-Leuchten sind in der Industrie u.a. in Werk und Lagerhallen zu fi nden. Im Erscheinungsbild wird die Linearlinse als
Lichtlinie wahrgenommen.

8.3.4 Fresnellinse

Diese Linse ist durch einen speziellen Aufbau mit einer stufenförmigen Rillenstruktur gekennzeichnet. Als lineare Linse ausgebildet, reduziert sich die Bauform auf eine lichttechnisch berechnete Scheibe aus PMMA (Acrylglas) und wird u.a. bei LED-Leuchten verwendet. Das Licht wird gebündelt und über verschiedene Brechungswinkel gezielt ausgekoppelt, wobei auch asymmetrische Verteilungen möglich sind. Dies nutzt man z.B. bei Möbelleuchten für Voutenbeleuchtung oder zum Beleuchten von vertikalen Flächen, z.B. Tabelbeleuchtung.

8.3.5 Multilayer Lichttechnik

Diese Lichtlenkung basiert auf der intelligenten Kombination verschiedener Folien-Layern die mit Ihren spezifischen Eigenschaften
die gewünschte Gesamt - Lichtcharakteristik erzeugen. Ziel ist es unerwünschte Punktleuchtdichten durch gezielte Streuung – in ein bis zwei Layerschichten – zu vermeiden, damit ein für das Auge sanftes, homogen wirkendes Erscheinungsbild generiert wird. Dazu kommt eine speziell entwickelte Lichtlenkende Schicht, die für eine entsprechende Entblendung sorgt. Die Multi-Layer Technologie ermöglicht hervorragende Entblendungswerte mit UGR ≤19 und Leuchtdichten <3000 cd/m² und das bei relativ kleinen Lichtaustrittsöffnungen.

8.3.6 Mikroprismenscheibe für Kanteneinspeisung

Beim Prinzip der Kanteneinspeisung sind die LED-Chips einer Leuchte nicht klassisch in Richtung der Lichtaustrittsfläche orientiert, sondern koppeln ihr Licht zunächst seitlich in eine Multilayer-Lichttechnik ein. Dabei wird das Licht mittels einer Lichttransportscheibe weiterreflektiert und anschließend gezielt nach oben und unten ausgeleitet. Insofern kein oder nur ein reduzierter Indirekt-Lichtanteil generiert werden soll, erhält die Scheibe auf der Oberseite zusätzliche Reflexionsbereiche. Nach unten wird die Multilayertechnik mit einer hoch wirksamen Mikroprismenscheibe mit berechneten Pyramiden-Prismen abgeschlossen. Diese sorgt für bildschirmtaugliche Beleuchtung mit einer Leuchtdichtereduzierung < 3000 cd/qm. LED-Punkte sind bei dieser Technologie für den Betrachter nicht sichtbar.

8.3.7 Mikroprismenscheibe für Backlight-Lichttechnik

Diese hochwertige Kunststoff-Scheibe aus PMMA (Acrylglas) besitzt lichttechnisch berechnete Pyramiden-Prismen. Homogene
Lichtverteilung sowie sehr gute Entblendung charakterisieren diese Scheibe, die auch für die Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen mit dem Leuchtdichtegrenzwert < 3000 cd/qm geeignet ist. In Kombination mit LED bleiben die einzelnen LED-Lichtpunkte sichtbar und die Leuchte wird im eingeschalteten Zustand auch als LED-Leuchte wahrgenommen. Bei der planara z.B. wird eine MPScheibe eingesetzt, die zusätzlich zu den Prismen vorwärtsstreuende Partikel besitzt. Das führt bei guter Entblendung zusätzlich zu einem homogenen Erscheinungsbild unter normalen Blickwinkeln.

8.3.8 Diffusoren mit Längsprismierung

Durch das Einbringen von Prismierungen in geeiste Diffusoren ist es möglich, die Abstrahlcharakteristik der klassischen diffusen Normalverteilung zu modifizieren. Dabei kommt der Abstimmung zwischen der Lichttechnik und dem Grad der Einfärbung des Diffusor-Materials eine entscheidende Rolle zu. Vorwärtsstreuende Nanopartikel im Kunstsoff des Diffusors verstärken die lichttechnische Wirkung ohne die optische Erscheinung negativ zu beeinflussen. Dank dieser Füllstoffe und deren lichttechnischen Eigenschaften werden für Diffusorleuchten herausragende System-Effizienzen von bis zu 176 lm/W erreicht, ohne dass die Homogenität der Ausleuchtung darunter leidet. Die Oberfläche der Diffusorwanne ist außen glatt und daher leicht zu reinigen. Diffusoren mit tief-breitstrahlender Abstrahlcharakteristik sind z.B. ideal für niedrige Regalräume, bei denen die Regale bis unter die Decke reichen. Auch die oberen Regalbereiche werden über den Indirekt-Lichtanteil der seitlichen Diffusorflächen ausreichend beleuchtet.

8.3.9 Diffusoren

Diffusoren können als Scheiben oder auch in Wannenform ausgebildet sein. Als Materialien kommen PMMA (Acrylglas) oder Polycarbonat zum Einsatz, in rauheren Industrieanwendungen können die Scheiben auch aus Einscheibensicherheitsglas bestehen. Die Optiken untergliedern sich in klar, klar mit Prismatik-Struktur, geeist (satiniert) und opal. Lichttechnisch unterscheiden sich die Abdeckungen im Transmissionsgrad und somit auch im Wirkungsgrad. Insbesondere bei geeisten und opalen Ausführungen bestechen die Leuchten mit einem ruhigen und homogenen Erscheinungsbild. So können z.B. quadratische Einbauleuchten als Oberlicht wirken. Kantige Diffusoren (Wannen) verfügen über leuchtende Seitenteile und generieren so einen Indirektanteil zur dezenten Deckenaufhellung. Einsatzgebiete sind beispielsweise Verwaltungsräume ohne Bildschirme, Unterrichtsräume, Verkaufsräume und Industrie.

8.3.10 Raster

Leuchtenraster sind aus metallischen Komponenten zusammengesetzt und bestehen aus Rasterseitenteilen sowie Querlamellen. Die Seitenteile beeinflussen je nach Kontur die Lichtverteilung einer Leuchte und sorgen für die Querentblendung, während die Lamellen in erster Linie der Längsentblendung dienen. Hochwertige Raster sind aus parabolförmigen Aluminium-Rasterelementen aufgebaut, wobei die Oberfläche hochglänzend oder seidenmatt eloxiert ist. Spezielle Bauformen wie das Mikroraster mit Niederquerschnittslamellen ermöglichen sehr flache Leuchten und verfügen über eine zusätzliche reflexionsverstärkende Silberbeschichtung. Die dadurch möglichen hohen Wirkungsgrade gepaart mit exakter Blendungsbegrenzung ergeben einen sehr hohen Sehkomfort beispielsweise für Bildschirmarbeitsplätze. Die Leuchtdichten oberhalb des Grenzausstrahlungswinkels von 65° sind dabei auf < 1000 cd/qm reduziert. Störende Reflexe auf Bildschirmen werden vermieden. Weitere Einsatzgebiete sind repräsentative Räume wie Besprechungs-, Konferenz- und Empfangsräume. Spiegelraster können – ggf. mit asymmetrisch angeordneten Leuchtmittelpositionen – auch asymmetrisch abstrahlen und beleuchten vertikale Flächen wie Wandtafeln oder Präsentationsflächen.
Einfache Rastervarianten mit weißer Oberfläche werden in Räumen mit geringeren lichttechnischen Anforderungen eingesetzt, beispielsweise in Fluren und Wartezonen.

8.4 WARTUNG

Um den Erhalt der Wirkungsgrade sicherzustellen, ist eine regelmäßige Reinigung von Leuchten in der Norm vorgesehen und auch sinnvoll. Lichttechniken sind oft hochwertige optische Oberflächen und müssen deshalb mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Mechanische Belastungen (wischen, reiben usw.) müssen genauso vermieden werden wie der Einsatz von ungeeigneten Reinigungsmitteln, denn beides kann zur Beeinträchtigung oder gar Zerstörung der lichttechnischen Eigenschaften der Oberfläche führen (siehe Abs. 8.1.7.). Auch Rückstände einer evtl. verwendeten Reinigungsflüssigkeit können Ränder, Schlieren usw. zur Folge haben, die wiederum die Lichtlenkung negativ beeinflussen. Für Rückfragen zur sachgerechten Reinigung von Leuchten geben wir Ihnen gerne detailliert Auskunft.

8.5 SONDERLEUCHTEN UND MODIFIKATIONEN

Sondervarianten mit elektrotechnischen bzw. mechanischen Modifikationen, sowie Sonderlackierungen nach RAL-Farben, sind nach Prüfung der Realisierbarkeit gegen Mehrpreis lieferbar. Sonderleuchten durchlaufen bei Regiolux die gleichen Prüfungen wie Standardleuchten.

8.6 PRÜFZEICHEN, SCHUTZKLASSE UND SCHUTZART

Alle Regiolux-Leuchten sind nach den anerkannten Regeln der Technik gebaut und zu 100% elektrotechnisch überprüft. Standardmäßig werden die Leuchten für 230 V, 50 Hz und eine Umgebungstemperatur von 25° C ausgelegt und erfüllen die Anforderungen der europäischen Normen und Richtlinien inklusive der ENEC-Bestimmungen bezüglich Gerätesicherheit, elektromagnetischer Verträglichkeit und Energieeffizienz.

Angaben zu den Prüfzeichen werden mehrheitlich verallgemeinert dargestellt.
Eine Überprüfung auf Artikelebene ist problemlos machbar.
Das -Zeichen ist das europäische Sicherheitszeichen für Leuchten. Die Prüfbestimmungen sind in der DIN EN 60598 festgelegt. Das -Zeichen wird in Verbindung mit der Identitäts-Nummer einer europäischen Prüfstelle vergeben (VDE = 10). Damit wird dokumentiert, dass die Leuchten „normenkonform“, entsprechend der Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG, gebaut und geprüft sind.
Kennzeichnung für wärmegedämmte Decken. Leuchten dürfen mit Dämmmaterial direkt bedeckt werden.
In Betriebsstätten, die durch Staub- und/oder Faserablagerungen feuergefährdet sind, müssen die Leuchten nach EN 60598-2-24 mit dem -Zeichen gekennzeichnet sein und mindestens Schutzart IP50 erfüllen. Bei der Montage sind die Montageanleitungen zu beachten.
Leuchten mit -Kennzeichnung sind für den Anbau an und Einbau in Möbeln bestimmt. Sie sind so konstruiert, dass im Fehlerfall der Leuchte, normal oder schwer entflammbare Werkstoffe im Sinne der VDE 0710 Teil 14 nicht entzündet werden können. Um Montagefehler auszuschließen, sind die Montageanleitungen zu beachten.
Leuchten mit -Kennzeichnung sind für den Anbau an und Einbau in Möbeln bestimmt. Sie sind so gebaut, dass im Fehlerfall der Leuchte, Werkstoffe deren Entflammeigenschaften im Sinne der VDE 0710 Teil 14 nicht bekannt sind nicht entzündet werden können. Um Montagefehler auszuschließen, sind die Montageanleitungen zu beachten.
Schlagfestigkeit - Der IK-Code als international gültige Klassifizierung nach IEC 62262 beschreibt die Widerstandsfähigkeit von Gehäusen elektrischer Betriebsmittel gegen mechanische Beanspruchungen, insbesondere Stoßbeanspruchungen. Die IK-Klassen entsprechen einer jeweiligen Schlagenergie in Joule, der das Gehäuse mindestens standhalten muss.
IK-Code Schlagenergie (Joule)
00 kein Schutz
01 0,15
02 0,20
03 0,35
04 0,50
05 0,70
06 1
07 2
08 5
09 10
  10 20
Leuchten mit diesem Zeichen entsprechen den Normbedingungen EN 60598-1 für die beim Zeichen angegebene Temperatur.
Die Prüfungen erfolgen gemäß IEC 60695-11-5 (Nadelbrennprüfung) bzw. IEC 60695-2-10 (Glühdrahtprüfung).
Ballwurfsichere Leuchten nach DIN 18032 Teil 3 und VDE 0710 Teil 13.
Leuchten optimal abgestimmt auf Tennis nach DIN 67526.
Die -Kennzeichnung wird vom Hersteller selbst vorgenommen. Damit bestätigt er in Eigenverantwortung die Konformität mit den jeweiligen EG- bzw. EU-Richtlinien. Die Konformität nach der „Niederspannungsrichtlinie” 2006/95/EG, der „EMV-Richtlinie” 2004/108/EG (Störfestigkeit, Störaussendung) und der Energieeffizienz (Richtlinien 2005/32/EG und EG 245/2009) sind die Voraussetzungen für die -Kennzeichnung für unsere Produkte.
Mit diesem Symbol wird die Eignung von Leuchten für Bildschirmarbeitsplätze auf Basis der DIN EN 12464-1 ausgewiesen. Die Gradzahl bedeutet, dass die Leuchtdichte rundum in allen Leuchtenebenen oberhalb dieses Winkels gewisse Grenzwerte nicht überschreitet. Je nach Bildschirmgüte und Bildschirmdarstellung sieht die Norm unterschiedliche Grenzwerte vor.
Die Leuchten erfüllen gemäß Blendungsbewertungsverfahren UGR den Grenzwert <= 19. Basis für die Bewertung bilden die Bedingungen des sogenannten Standardraumes mit den Blickrichtungen quer und längs zur Leuchte.
Ready for IoT - Leuchten mit integriertem DALI- oder DALI2-Treiber stellen zusätzliche Gerätedaten zur Weiterverwendung im Internet of Things (IoT) zur Verfügung. Zur Erfassung, Auswertung und zum Transfer dieser Daten ist eine geeignete Anlagensteuerung erforderlich.
Die Leuchten sind mit tunable white Technik ausgestattet und ermöglichen in Verbindung mit einer entsprechenden Steuerung einen dynamischen Verlauf von Lichtfarbe und Beleuchtungsniveau. Als Simulation des Tageslichtverlaufs geeignet für biologisch wirksames Licht (Human Centric Lighting).
Die Leuchten sind grundsätzlich geeignet, von IFS Vers. 6 und/oder BRC Global Standard Food Vers. 6 zertifizierten Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt zu werden.
Leuchten mit diesem Zeichen wurden vom Fraunhofer-Institut IPA für den Einsatz in Reinräumen bezüglich Partikelemission und Kolonie bildende Einheiten (KBE) getestet und zertifiziert.
Leuchten mit diesem Zeichen wurden gemäß der Erkenntnisse aus den getesteten Leuchten entwickelt, wurden aber nicht speziell vom Fraunhofer-Institut IPA zertifiziert.
Leuchten mit diesem Zeichen wurden einer speziellen Bewertung unterzogen, welche die Flickerfreiheit in bestimmten Frequenzbereichen, z.B. Filmaufnahmen, Scannereinsatz etc. sicherstellt.

 

Leuchten mit Indoor-Zeichen nach IEC 60417-5957 sind nur für den Einsatz in Gebäuden geeignet und zugelassen.
Leuchten der Schutzklasse I müssen an einen Schutzleiter angeschlossen
werden.
Leuchten der Schutzklasse II sind schutzisoliert, ein Schutzleiteranschluss ist nicht zulässig.

Leuchten der Schutzklasse III sind für den Betrieb an Schutzkleinspannung < 50V (effektiv) zugelassen.

 

Erste
Kennziffer
Kurzbeschreibung Kurze Einzelheiten, welche Fremdkörper nicht in das Gehäuse eindringen können
0 Ungeschützt Kein besonderer Schutz.
1 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 50 mm Große Körperoberfläche, z.B. eine Hand (jedoch keine Schutzmaßnahme gegen absichtliches Berühren); feste Fremdkörper.
2 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 12 mm Finger oder ähnliches bis 80 mm Länge; feste Fremdkörper über 12 mm Durchmesser.
3 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 2,5 mm Werkzeuge, Drähte usw. mit Durchmesser oder Dicke größer als 2,5 mm; feste Fremdkörper über 2,5 mm Durchmesser.
4 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 1 mm Drähte oder Streifen dicker als 1 mm; feste Fremdkörper größer als 1 mm Durchmesser.
5 Staubgeschützt Eindringen von Staub ist nicht völlig verhindert, aber Staub dringt nicht in solchen Mengen ein, dass ein ordnungsgemäßer Betrieb des Betriebsmittels behindert wird.
6 Staubdicht Kein Eindringen von Staub.
Zweite
Kennziffer
Kurzbeschreibung Einzelheiten zur Schutzmaßnahme durch das Gehäuse
0 Ungeschützt Kein besonderer Schutz.
1 Geschützt gegen Tropfwasser Herabtropfendes Wasser (senkrecht fallende Tropfen) darf keine schädliche Wirkung haben.
2 Geschützt gegen Tropfwasser unter 15° Senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädliche Wirkung haben, wenn das Gehäuse bis zu 15° aus seiner bestimmungsgemäßen Gebrauchslage geneigt wird.
3 Geschützt gegen Sprühwasser Sprühendes Wasser darf aus einer Neigung bis zu 60° gegen die Senkrechte keine schädliche Wirkung haben.
4 Geschützt gegen Spritzwasser Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben.
5 Geschützt gegen Strahlwasser Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse mit einer Düse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben.
6 Geschützt gegen schwere See Wasser von schwerer See oder Strahlwasser unter hohem Druck darf nicht in schädlicher Menge in das Gehäuse eindringen.
7 Geschützt gegen die Folgen von Eintauchen Eindringen von Wasser in schädlicher Menge darf nicht möglich sein, wenn das Gehäuse in Wasser unter vorgegebenen Bedingungen hinsichtlich Druck und Zeit eingetaucht ist.
8 Geschützt gegen Untertauchen Das Gerät ist für dauerndes Untertauchen in Wasser geeignet; die Bedingungen sind vom Hersteller anzugeben Anmerkung: Üblicherweise bedeutet dies, dass das Gerät vollständig abgedichtet ist; jedoch kann dies bei bestimmten Geräten auch bedeuten, dass Wasser zwar eindringt, jedoch keine Schädigung verursacht.

 

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